1.1 Einführung in die interkulturelle Kommunikation

Sowohl in der Alltagssprache, als auch in der Forschung gibt es viele verschiedene Vorstellungen und Konzepte von Kultur. In dieser Einführung geht es darum, Grundbegriffe kennenzulernen, eigene Vorannahmen und -erfahrungen zu reflektieren und mit Kultur-Modellen in Bezug zu setzen.

Selbstreflexion zur eigenen interkulturellen Vorerfahrungen

Die Fähigkeit, sich selbst und eigene kulturelle Prägungen zu reflektieren, ist eine wichtige Komponente interkultureller Kompetenz. Laden Sie sich in Vorbereitung auf den Kurs das folgende Dokument herunter und beantworten Sie die Fragen über Ihren interkulturellen Hintergrund.

Kultur

Übung

Wählen Sie eines (oder mehrere) der untenstehenden Bilder aus, das für Sie Kultur oder einen Aspekt von Kultur symbolisiert. Schreiben Sie anhand Ihrer Bildauswahl einen kurzen Text, um zu erläutern was Sie unter „Kultur“ verstehen.

Eisbergmodell der Kultur

Im Folgenden wird das Eisbergmodell der Kultur verdeutlicht. In diesem Modell wird Kultur mit einem Eisberg verglichen, der aus einem sichtbaren Teil oberhalb der Wasseroberfläche und einem größeren, unsichtbaren Teil unterhalb der Oberfläche besteht. Auch Kultur hat Aspekte, die direkt mit unseren fünf Sinnen wahrgenommen werden können und daher bewusst sind, und andere, die nur vermutet werden können und eher unbewusst sind. Edward T. Hall schrieb bereits 1976, dass der wichtigste Teil von Kulturen intern und verborgen sei. Nur wenn man also die Elemente unter Wasser vertieft und versteht, kann man ein tiefes Verständnis einer Kultur entwickeln. Natürlich sind die beiden Teile des kulturellen Eisbergs aber miteinander verbunden und es gibt Elemente von Kulturen, die sowohl oberhalb als auch unterhalb der Wasseroberfläche sind.

Übung

Welche Elemente von Kultur sind mit unseren Sinnen bewusst wahrnehmbar? Welche sind unbewusst und liegen unterhalb der Wasseroberfläche? Ziehen Sie die untenstehenden Elemente von Kultur per Drag-and-drop in die richtigen Zonen auf das Eisbergmodell.

Übung

Basis für synchrone Veranstaltung

Zeichnen Sie einen Eisberg für Ihre Herkunftskultur auf Papier: Stellen Sie sich also vor, Sie müssten Ihre eigene Nationalkultur mit Hilfe des Eisbergs Personen erklären, die noch nie etwas von Ihrer Kultur gehört haben. Füllen sie die wichtigsten Punkte in den Eisberg ein – sowohl oberhalb als auch unterhalb der Wasserfläche, z. B. was muss man beachten in Bezug auf Essen, Kleidung usw.? Aber auch: Welche Begrüßungen / Rituale sind wichtig? Welche Werte? … .

Ist Kultur etwas, das wir haben oder etwas, das wir tun?

Laden Sie sich das folgende Dokument herunter, lesen Sie den Text und beantworten Sie anschließend die Fragen.

Übung

Erstellen Sie ein Mindmap, das die zentralen Aussagen des Textes zusammenfasst und zueinander in Beziehung setzt. Was meint Øyvind Dahl damit, dass Kultur ein Verb ist?

Begrüßungen in verschiedenen Ländern und was sie über Kultur aussagen

Sehen Sie sich die folgenden zwei Videos zu Begrüßungen in Deutschland an und bearbeiten Sie die Aufgabe.

Wie begrüßt man sich in Deutschland?

Wie sich die Deutschen in verschiedenen Dialekten begrüßen

Aufgabe

Basis für synchrone Veranstaltung

Auf welche Weise sich Menschen begrüßen, können wir direkt wahrnehmen (oberhalb der Wasseroberfläche des Eisbergmodells). Begrüßungen sind aber auch Ausdruck von tieferliegenden Werten, Emotionen und Beziehungen (unterhalb der Wasseroberfläche). Schreiben Sie einen kurzen Text zu folgenden Fragen: Wie begrüßt man sich in Ihrer Herkunftskultur? Beschreiben Sie möglichst genau, was man dabei auf welche Weise tut und/oder sagt. Gibt es Situationen / Momente, in denen man sich auf eine besondere Weise begrüßt? Grüßen sich alle Menschen immer gleich oder gibt es Unterschiede je nach Alter, Geschlecht, Status, Beruf, Hierarchie, …? Welche tieferen, weniger bewussten Werte, Normen und Emotionen sind mit den Begrüßungen verbunden? Gibt es Tabus, die man beachten muss? Wo sehen Sie Unterschiede zu in Deutschland üblichen Begrüßungsformen?

Nächster Modulabschnitt: 1.2 Umgang mit Stereotypen und Vorurteilen

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